Allegorisch

Kürzlich habe ich in hier anonym bleibender Begleitung einen abendlichen Ausflug zu einem leerstehenden bäuerlichen Gehöft gemacht, in dem angeblich ein oder mehrere Schweine verwesen sollten. Na ja, so wirklich geglaubt habe ich es natürlich nicht, hätte mir aber nicht verzeihen können, das ungeprüft auf sich beruhen zu lassen. Die Gerüchteküche hatte aufgrund zahlreicher Gefahren äusserste Vorsicht empfohlen, die wir natürlich auch haben walten lassen. So sind wir denn auch heile und ohne den Genuss von Verwesungsgerüchen unter abenteuerlichen Bedingungen geraume Zeit durch die einsturzgefährdete Bude getappst, bis einen Meter vor dem Ausgang einer meiner Begleiter plötzlich wie in Zeitlupe und fast völlig geräuschlos im Lichtschein meiner Taschenlampe bis zur Brust im Boden versank.
Dieser entpuppte sich leider als gut gefüllter Jauchekanal, auf den es seit Jahren Staub u.ä.m. gerieselt hatte und der deshalb nicht von festem Grund zu unterscheiden war. Auf der Rückfahrt sass dieser bedauernswerte Begleiter dann – sein Schicksal mit Fassung ertragend – wie Obelix, aber etwas maulfaul, auf dem Beifahrersitz: Oberkörper frei, als brustwarzenhohen Kurzhosenersatz trug er einen Winterreifensack und beide Füsse steckten in einer (!) Alditüte. Haha, ein Scheiss-Ausflug! Ich habe nur noch auf die allgemeine Verkehrs-, Sie-wissen-warum-wir-Sie-anhalten-Kontrolle oder ein Radarfoto gewartet … :-)

Das war natürlich ein unvergessliches Erlebnis, aber ich habe im hinterlassenen Hausrat der ehemaligen Bewohner auch einige Fotos gefunden, an denen der Zahn der Zeit genüsslich und kunstvoll genagt hat und die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Einfach mal draufklicken.

Wie so oft gibt’s nebenan noch ein neues Foto von mir: ‘Amnesia – Über das Vergessen’.