Schutt

Die folgenden neun Bilder widmen sich einem Thema, dem ich mich immer wieder begeistert verbunden fühle: der fast unüberschaubaren Viel- und Kleinteiligkeit. Was mich als Fotograf natürlich interessiert, ist die sichtbare Oberfläche, speziell die Strategien, mit denen sich solche Oberflächen den rationalen Ordnungsbemühungen und dem kognitiven Verständnis entziehen. Als Betrachter solcher ‘Landschaften’ scheitere ich schon an einer präzisen Bildbeschreibung, die es z.B. jemandem, der das entsprechende Foto nicht gesehen hat, ermöglichen könnte, sich das Geschilderte präzise vorstellen zu können. Ein flüchtiger Blick ist ungeeignet und ermöglicht keinen Zugang, und diese beschwerliche Bildbetrachtung ist gewollt. Im besten Fall wird sie belohnt mit dem blossen Schauen, Staunen, Wundern.
Tatsächlich sind diese Fotos aufwändig bearbeitet und bilden nur sehr entfernt eine so vorgefundene Realität ab.

Realität als Lebensraum wird m.E. ohnehin völlig überbewertet: Wenn Ihr ehrlich seid, flüchtet Ihr vor genau dieser oft beschworenen Wirklichkeit mit Hilfe zahlloser Apparaturen, Medien, Substanzen, so dass eher der Eindruck entsteht, die Realität sei die gefühlte Heimat ungezählter Bedrohlichkeiten, Enttäuschungen, Verpflichtungen und ohnmächtiger Hilflosigkeit, ein ‘Ort’, der nur noch als Gegenentwurf zu all den schönen Träumereien und Wunschvorstellungen taugt, die das Leben überhaupt erst lebenswert machen.

An dieser Stelle zitiere ich mich bequemerweise selbst, und zwar aus dem Begleittext zu meiner Ausstellung ‘Gedeih & Verderb’: [Diese] “Bilder sollen nicht nur wahrscheinlich, sondern vor allem glaubwürdig und authentisch wirken. Vielleicht versprechen sie auf diese Weise eine Realität, die es nicht gibt …«

Schutt

An anderer Stelle habe ich das ‘Schwarz sehen‘ aus dem vorherigen Post noch einmal umformuliert: Obwohl.



One Comment

  1. karin wrote:

    passend … !